隶属于世界作家协会的德国笔会和独立中文笔会,就艺术家艾未未“被失踪”,下落不明;诺贝尔和平奖得主刘晓波漫长的刑期和他的诗人及摄影家妻子刘霞持续地被软禁;德国外长的顾问史蒂曼先生被拒入境等事由,于4月21日向联邦总理安吉拉.默克尔夫人发出信函,对中德两国进一步的文化合作计划,提出警告。
作为一个国际性的作家协会组织,提出关闭天安门广场边的那个“启蒙运动艺术展”的要求,也许不适合自己的身份,但是作为笔会成员的作家们,我们要指出,刘晓波参与起草,却被中国政府禁止的《零八宪章》,是一份远比来自德国的启蒙展览对当代中国更具启蒙意义的文件。
德中建交40年之际,双方计划明年在德国推动一个文化年度。我们现在几乎已经可以预见,届时中方将有禁止某些人出入境的举措、有新闻审查和限制言论自由的动作,这些官方对艺术和科学交流计划的干预,都是我们不能接受的。
中国政府领导人对于人权的理解,显然异于欧洲普遍被接受的标准。在文化领域里对人权问题打折扣, 这不符合我们的法制原则。如果双方不事先重新谈妥合作的条件,那么为期365天的德中文化交流可能会成为梦魇。我们认为国际笔会的章程和《零八宪章》里都彰显了《世界人权宣言》的基本精神, 这份《世界人权宣言》很可以作为双方谈判的基石。
德国笔会签署者
会长 约翰诺.史塔舍, 秘书长 赫尔伯特. 维斯勒
独立中文笔会签署者
会长 廖天琪
P.E.N. warnt vor kultureller Kooperation mit China
Die Autoren des P.E.N.-Zentrums Deutschland und des Unabhängigen Chinesischen P.E.N.-Zentrums, beide Mitglieder der World Association of Writers P.E.N., haben die Verschleppung des Künstlers Ai Weiwei an einen unbekannten Ort, aber auch die langjährige Inhaftierung des Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo, den anhaltenden Hausarrest seiner Ehefrau, der Lyrikerin und Fotografin Liu Xia, und das Einreiseverbot für Tilman Spengler, den Berater des deutschen Außenministers, zum Anlass genommen, die Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Brief vom 21. April vor weiteren kulturellen Kooperationen mit China zu warnen.
Eine große international tätige Schriftstellervereinigung ist nicht das geeignete Organ, für die Schließung einer deutschen Ausstellung über die Kunst der Aufklärung am Tian’anmen-Platz in Peking zu plädieren. Die Schriftsteller des P.E.N. weisen aber darauf hin, dass die in der Volksrepublik verbotene, von Liu Xiaobo mit verfasste „charta 08“ als Dokument moderner chinesischer Aufklärung angemessener ist als jene historische Ausstellung aus Deutschland.
Das aus Anlass des 40. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und China geplante Chinesische Kulturjahr in Deutschland wird voraussichtlich auf der chinesischen Seite von Ein- und Ausreiseverweigerungen sowie von Zensurmaßnahmen und Einschränkungen der freien Meinungsäußerung begleitet werden, die nicht hinnehmbar sind, weder auf dem Gebiet der Künste noch auf dem der geplanten Wissenschaftskooperationen.
Die Führer der Volksrepublik China haben offenbar andere Vorstellungen von der Gültigkeit der Menschenrechte als sie in Europa üblich sind oder sein sollten. Ein Kulturrelativismus in Fragen der Menschenrechte entspricht jedoch nicht unseren Rechtsmaßstäben. 365 Tage intensivierten deutsch-chinesischen Kulturaustauschs könnten zu einem Albtraum werden, wenn die Bedingungen dafür nicht neu ausgehandelt werden. Es bietet sich an, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, deren Geist sowohl die Charta des Internationalen P.E.N. als auch die „charta 08“ durchzieht, zur Grundlage der Verhandlungen zu machen.
Für das P.E.N.-Zentrum Deutschland:
Johano Strasser, Präsident Herbert Wiesner, Generalsekretär
Für das Unabhängige Chinesische P.E.N.-Zentrum:
Tienchi Martin-Liao, Präsidentin
P.E.N.-Zentrum Deutschland
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